BVB in Leipzig: Vercoacht oder verhext?
Dortmund verliert in Leipzig – mal wieder mit zwei Gesichtern. Erst nach einer Systemumstellung wird’s besser. Verteidiger David Raum hat eine klare Meinung: Kovac hat sich „vercoacht“. Aber hat er recht?
Borussia Dortmund tat das, was sie aktuell anscheinend am besten können: Eine Halbzeit schlafen, die andere aufwachen. Beim 0:2 gegen Leipzig sah das übliche Dortmunder Chaos-Programm so aus: Erst wurde man von der schnellen RB-Offensive wie ein unvorsichtiger Tourist auf einer Berliner Radweg-Kreuzung überrannt, dann folgte endlich die Reaktion – allerdings viel zu spät.
Raums Meinung: „Hätten sie mal gleich anders gespielt!“
Leipzigs David Raum brachte es auf den Punkt: „Die haben sich ein Stück weit vercoacht.“ Zitatende. Übersetzung: Warum zur Hölle startet man mit einer Viererkette gegen eine Mannschaft, die mit fünf Mann anrollt wie ein übermütiger Sonntagsfahrer auf der linken Spur? Das ging „um die Ohren“ – und Raum konnte durchspazieren, als würde er eine VIP-Karte besitzen.
Sabitzers Verletzung führt zur Kehrtwende – aber reicht das?
Dortmund stand erst nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Marcel Sabitzer stabiler. Trainer Kovac stellte auf eine Dreierkette um, plötzlich war Struktur drin – nur das Toreschießen wollten die BVB-Stürmer nicht mehr lernen.
Kovac gab hinterher zu: „Wir haben sogar vorher überlegt, die Formation anzupassen.“ Netter Gedanke, aber ein früherer Geistesblitz hätte womöglich den Abend gerettet.
Fazit:
Dortmund ließ sich in Halbzeit eins wie ein Anfänger-Trickbuch lesen. Erst nach 45 Minuten schaltete der BVB das Köpfchen an – doch der Ball wollte trotzdem nicht rein. Kovac muss sich fragen lassen: Warum nicht gleich so? Leipzig nahm die Einladung dankend an.
Mund abputzen, weitermachen – oder vielleicht einfach mal von Anfang an wach sein?