Rote Karte oder großes Theater? In Stuttgart hängt der Haussegen schief – und das nicht nur wegen der Bundesliga-Niederlage gegen Werder Bremen. Vielmehr sorgt ein zweifelhafter Platzverweis für Gesprächsstoff – genauer: die Gelb-Rote Karte für Nick Woltemade. Der VfB denkt nun laut über Einspruch nach. Klingt erstmal nach Jurastudium, ist aber nur Fußball.
Der Schiri des Spiels, Daniel Schlager (nicht zu verwechseln mit Daniel Schlagermove), soll sich nach der Partie etwas kleinlaut gezeigt haben. Laut VfB-Boss Alexander Wehrle habe Schlager nämlich selbst zugegeben: „Ups, war wohl nix mit der Roten.“ Eine Einsicht, die man eher von vergessenen Geburtstagen kennt.
Woltemades Vergehen? Er traf Mitchell Weiser nicht etwa frontal ins Gesicht, wie man es bei so einer Karte vermuten könnte – sondern eher dezent mit der Fußspitze am Knöchel. Man könnte fast sagen: Wenn das schon Gelb-Rot ist, dann sollten bald auch böse Blicke unter Strafe stehen.
Übrigens: Die erste Gelbe kassierte er für ein anderes Duell mit Niklas Stark. Hätte er mal besser beim Mensch-ärgere-Dich-nicht mitgespielt – da gibt’s höchstens fliegende Spielfiguren, aber keine Karten.
Hoeneß war „not amused“. Der VfB-Trainer wirkte nach dem Spiel weniger wie ein Bundesliga-Coach, sondern eher wie ein Vater, dessen Kind zu Unrecht beim Nikolaus durchgefallen ist.
Und jetzt? Antrag, Berufung, Regelbuchwälzen deluxe – der VfB reicht wohl offiziell Einspruch ein. Vielleicht mit dem Vermerk: „Liebe DFL, diese Gelb-Rote war so unnötig wie ein Keksverbot im Büro.“