Am Sonntag beim STAHLWERK Doppelpass: Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern, betritt mutig die Arena der Fernsehdiskussion – mit Schweißperlen auf der Stirn, aber immerhin ohne Ausweichmanöver oder Feigenblatt. Der Grund? Thomas Müller. Oder besser gesagt: das Thomas-Müller-Ende. Oder noch besser gesagt: das Thomas-Müller-Ende-mit-Foto-und-komplettem-Fan-Shitstorm.
Eberl versuchte, zu retten, was zu retten war – wie ein Feuerwehrmann, der zu spät kommt, aber trotzdem den Gartenschlauch hält. Seine früheren Worte zur Müller-Zukunft? „Wenig schlau“, sagt er jetzt. Übersetzt: Hätte er mal lieber nix gesagt.
Der FC Bayern hatte sich zuletzt beim Thema Müller nicht gerade mit Fan-Liebe bekleckert. Keine Vertragsverlängerung für die Legende? Das gab einen Sturm der Entrüstung – und kein Instagram-Foto war davor sicher.
Also: Flucht nach vorne, live im Fernsehen. Statt hinter geschlossenen Türen zu schweigen, ging Eberl in die Offensive – mehr oder weniger freiwillig. Mit ihm statt über ihn reden – so der Plan.
Und siehe da: Eberl zeigte Einsicht! Fehler zugegeben! Keine Ausreden! Fast wäre man gerührt gewesen – hätte er nicht gleichzeitig vage Andeutungen gemacht, die an das legendäre Hoeneß-Zitat erinnerten: „Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben…“ Nur sagte Eberl: „Ich kann noch nicht alles sagen, was wir vorhaben.“ Heißt also: „Ich sag nichts, aber bleibt dran.”
Und dann war da noch die Hoffnung auf Florian Wirtz, der in Zukunft vielleicht das emotionale Müller-Loch füllen soll. Ob das klappt? Mal sehen.
Unterm Strich bleibt: Eberl hat geliefert – zumindest was Auftritt und Demut betrifft. Und wer weiß: Vielleicht hat er heimlich sogar schon einen Wirtz unter dem Sofa versteckt.