Uli Hoeneß hat mal wieder das Mikro geentert – diesmal mit einem Interview, das klang, als hätte er sich sorgenvolle Gedanken beim Spaziergang ums Festgeldkonto gemacht: „Da ist nicht mehr viel drauf!“, ließ er verlauten und ließ damit die Bayern-Welt in kollektive Schnappatmung fallen.
Während einige schon dachten, die Allianz Arena müsse bald bei „Bares für Rares“ verscherbelt werden, winkte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen locker ab: „Es ist genug drauf!“ Damit meinte er das Konto – oder vielleicht auch seine Nerven?
Wie es für Hoeneß üblich ist, kam das Interview nicht mit einer Meinung, sondern mit gleich mehreren Spitzen. Lieblingsziel diesmal: Max Eberl. Der musste erklären, dass Thomas Müller nicht aus Budget-Gründen aussortiert wurde – sondern aus sportlichen Erwägungen. Wobei er da ein bisschen das Zeit-Raum-Kontinuum verbog, denn letzte Woche hieß es noch, es habe mit Kaderplanung zu tun gehabt. Wenn man sich genug widerspricht, wird’s vielleicht irgendwann einfach wahr.
Müller selbst? Der winkte bei Fragen zur Hoeneß-Version charmant ab – in etwa so elegant wie bei einem Hackentrick im Strafraum. Auf die Frage, ob er bestätigen könne, was der Ehrenpräsident da erzählt habe, meinte der Rekordspieler nur: „Glaubst du, du kriegst jetzt von mir eine Antwort?“
Generell scheint es bei den Bayern aktuell eine Talkshow zu geben, die ständig in der VIP-Lounge läuft: „Du hast gesagt…“, „Nein, DU hast gesagt…“, „Ich hab aber den Kader anders gefühlt…“ – inklusive Ehrenpräsidialer Sidekick-Kommentare.
Ob’s nun am Konto, am Kader oder an chronischer Kommunikationsverwirrung liegt – Uli Hoeneß ist wieder on fire. Und der Rest vom Verein versucht, mit Gartenschlauch hinterherzulöschen.