BVB-Kapitän Emre Can hat ausgepackt – und zwar nicht die Koffer für die Sommerpause, sondern ein ehrliches Eingeständnis: „Wir sind zurzeit kein Topteam.“ Bämm! Ehrlicher war zuletzt nur der Blick aufs Bundesliga-Tableau… Dort dümpelt der BVB auf Platz acht herum wie ein Gummiboot bei Ruhr-Hochwasser.
In einem Interview mit dem Kicker zeigte sich der Innenverteidiger ganz offen – und fast schon therapeutisch selbstreflektierend: „Wir vertrauen noch zu sehr darauf, dass der andere Kollege die Drecksarbeit macht.“ Übersetzt: „Mach du mal die Extraschritte, ich chill kurz hier…“ Kein Wunder, dass die Titelträume gerade Urlaub auf Mallorca machen.
Dabei hat Can eigentlich Besseres gesehen – zum Beispiel bei Juventus Turin. Da war der Hunger nach Siegen so groß, dass man sich notfalls auch durch eine Mauer gegessen hätte. In Dortmund? Da gibt’s eher Grissini statt Beton.
Positiv: Can rennt inzwischen selbst wieder vorneweg – zumindest was Einsatz und Interviews angeht. Auf dem Platz stabiler als die BVB-Defensive gegen Augsburg, hat er sich auch das Kapitänsamt zurückgekämpft. Zwischenzeitlich stand sogar zur Debatte, ob jemand anderes die Binde übernehmen soll (Spoiler: Es wurde niemand gefunden, der sich freiwillig gemeldet hat).
Auf Kritik reagierte Can philosophisch: „Am Ende liegst du allein mit deinen Gedanken auf dem Kopfkissen…“ – Schöner Satz, könnte auch aus einem Indie-Film stammen. Oder einem BVB-Trailer mit dramatischer Musik.
Aber Can gibt nicht auf. Sein Ziel: Titel! Sein Weg: mehr Einsatz, weniger Sofa-Fußball! Sein Ego? „Stell ich gerne hinten an.“ Vielleicht geht’s in der Rückrunde ja doch noch Richtung Champions League – und nicht Richtung „Wir sammeln Punkte gegen Darmstadt“.
In der Zwischenzeit: Mut zur Ehrlichkeit, Can zur Hoffnung und der BVB zur Arbeit!